Herr Professor Stomps hat in dieser Zeitschrift (vol. 6, S. 378-380) über die Auffindung einer angeblichen neuen Mutante von Oenothera biennis berichtet und meine Auffassung von der Beziehung zwischen Oe.biennis und Oe.hungarica rb. (= Bauri Boedijn) kritisiert. Seine Angaben über die neue Form sind folgendermaßen in die Sprache der Oenotheren-Genetik zu übersetzen. Die Kreuzung biennis X hemikleistogama hat glatte Blätter wie der Vater, also enthält der Pollen nicht rubens. Die Kreuzung hemikleistogama X biennis wird so hoch wie die Mutter, also enthalten die Eizellen nicht albicans. Gleichzeitige Mutation in beiden Komplexen der Oe. biennis ist außerhalb aller Wahrscheinlichkeit, ein Bastard der Oe. biennis kann nach dem züchterischen Verhalten auch nicht vorliegen, also handelt cs sich um eine Form, die nicht von Oe. biennis abstammt. Ob die Sippe homozygotisch oder, was wahrscheinlicher, komplexheterozygotisch ist, hätte sich durch die Ermittlung der meiotischen Konfiguration in wenigen Stunden entscheiden lassen. Ein Analogon des solitären Auftretens ist das einzige Exemplar der Oe. purpurata, das Klebahn unter Oe. biennis fand; bis heute weiß niemand, woher der eine Same kam und wo die eigenartige homozygotische Art zuhause ist.