Die relative Länge von Haupt- und Nebenachsen der Pflanzen steht im Zusammenhang mit der relativen Länge von Haupt- und Seitennerven. Man kann daher im Allgemeinen sagen, dass handnervige und handförmige Blätter zu cymösen Blütenständen und fiedernervige und gefiederte Blätter zu racemösen Blütenständen gehören. Ausnahmen dieser Regel sind zahlreich, da sowohl die Blattform als der Blütenstand in vielen Fällen unabhängig variiert. Bei den höchst differenzierten Gruppen, wie z.B. bei den Sympetalen, sind sie besonders häufig. Wenn die Blätter opponiert stehen, verkürzt sich fast immer die Hauptachse zu Gunsten der Seitenachsen; es treten sogenannt cymöse, d.h. dichasiale Blütenstände auf. Auch die Nervatur der opponierten Blätter kann sich in handnervig verändern; namentlich tritt in diesem Falle eine herzförmige Blattgestalt öfters auf. Bei den Sympetalen mit Concaulescenz-erscheinungen liegen die Verhältnisse zu verwickelt. Die Blattform der Lianen ist nicht durch Anpassung entstanden, sondern auch sie steht im Zusammenhang mit dem Verzweigungstypus des Stengels. Das nämliche gilt für die schildförmigen Blätter.