Die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit können wie folgt zusammengefaszt werden. Der Deplasmolyseverlauf der Zellen der Innenepidermis der Zwiebelschuppen von Allium cepa wurden in verschiedenen Lösungen und bei verschiedenen Temperaturen untersucht. Nach der chemischen Eigenart und Zusammensetzung der verwendeten Lösungen wurden sehr von einander abweichende Deplasmolysezeiten gefunden, obschon die Lösungen unter einander isotonisch waren. Verglichen mit dem Deplasmolyseverlauf in einer Rohrzuckerlösung ist der Deplasmolyseverlauf in einer Salzlösung beschleunigt. Die Salze beeinflussen den Deplasmolyseverlauf nach einer Hofmeisterschen Reihe. Nachdem die Salze die Quellung fördern, werden die Deplasmolysezeiten kürzer. Mit Hilfe einer kinematographischen Methode wurde der Deplasmolyseverlauf analysiert. In Übereinstimmung mit den Resultaten von Huber und Höfler wurde gefunden, dasz der Plasmawiderstand die Deplasmolysezeit bestimmt. Es konnte bewiesen werden, dasz der Durchtrittswiderstand für das Durchtreten von Wasser nicht nur im Tonoplast sondern in der ganzen Plasmaschicht liegt. Die Wasserpermeabilität wurde in einer Zahl angegeben, die ausdrückt, wieviel Wasser durch eine bestimmte Oberfläche bei einer bestimmten Druckdifferenz durchgelassen wird. Diese Zahl wurde Permeabilitätsfaktor genannt. Während des Deplasmolyseverlaufs wird der Durchtrittswiderstand des Protoplasmas für Wasser immer geringer, die Wasserpermeabilität also gröszer. Die Schnelligkeit, mit der sich das Wasser durch das Protoplasma hin bewegt, stimmt gut mit den Resultaten anderer Untersucher (Huber und Höfler, Lillie) überein. Aus der Zunahme der Wasserpermeabilität des Protoplasmas während des Deplasmolyseganges, aus dem Temperatureinfluss und aus dem Einfluss der Salse auf das Protoplasma geht hervor, dass die Wasserpermeabilität des Protoplasmas von einem Quellungsprosess beherrscht wird. Wenn Deplasmolyse in einer verdünnten Salzlösung stattfindet, so quillt das Protoplasma erstens unter dem Einfluss des osmotischen Gefälles und zweitens unter dem loneneinflusz des Salzes auf das Protoplasma. Sowohl das osmotische Gefälle wie der loneneinflusz bestimmen die Wasserpermeabilität des Protoplasmas. Solange das Protoplasma nicht mit Wasser gesättigt ist, ist das Wasser, das sich durch das Protoplasma hindurch bewegt, den kolloidalen Kräften ausgesetzt. Der Zustand des Wassers im Protoplasma wurde bei diesen Verhältnissen „nicht frei” genannt. Es wurde gezeigt, dasz der schädigende Einflusz, der nach Plasmolyse und Deplasmolyse bemerkbar wird, auf einer zu schnellen Quellung des Plasmas beruht. Die schädliche Wirkung distillierten Wassers beruht ebenfalls auf einer zu starken Quellung des Protoplasmas. Auch konnte gezeigt werden, dasz die Wasseraufnahme des Protoplasmas von einer Viskositätserniedrigung begleitet wird. Schlieszlich wurde die Bedeutung der Plasmaquellung für Wasseraufnahme und Wassertransport, auch im Zusammenhang mit dem lethalen Einflusz der Kälte besprochen.