In allen Pflanzen mit Ausnahme der Cyanophyceae ist das Kalium mit der benutzten Methode nachzuweisen. Der Kern enthält keine Kaliumionen, die Diffusionsgesetze, die den Eintritt in den Kern beherrschen, sind also von denen des Cytoplasmas verschieden. Eine Lokalisierung des Kaliums im Cytoplasma ist noch nicht gezeigt worden; in den beobachteten Fällen war die einseitige Fällung ein sekundärer Zustand. Die Hauptmenge des Kaliums ist in den Vakuolen enthalten, die Chromatophoren enthalten kein Kalium; Chlorophyll ist kaliumfrei. Die Kaliumsalze können bei mikroskopisch kleinen Teilen, wie Algenfäden und Pöllenkörnern völlig mit 50 o/0 Alkohol extrahiert werden. Alle kaliumhaltige Verbindungen der Spirogyrazelle sind nach dem Tode wasserlöslich. Die Kaliumverbindungen aus den Samen und Blättern von Aesculus hippocastanum sind nicht löslich in Aether; fast alles Kalium, bei den Blättern mehr als 99 %, befindet sich im Wasserextrakt. Die Kaliumreaktion ist bei den Phanerogamen im allgemeinen stark im Parenchym, besonders in den Vegetationspunkten und Eeserveorganen. Im Vasalteil ist die Reaktion schwach, weil der Transpirationsstrom eine so verdünnte Lösung ist, im Siebteil ist sie intensiv. Bei den sekundären Geweben ist das Kalium besonders anwesend in den lebenden Elementen des Holzes und der Rinde, d. h. in den Markstrahlen und im Cambium sowie im unverholzten Rindenparenchym, dagegen ist in den Gefässen und Tracheiden die Reaktion schwach. Die Ergebnisse der Aschenanalysen lassen sich aus diesem Gesichtspunkte erklären. Die Markstrahlzellen und andre lebende Elemente sind in Bezug auf das Kalium als Eeserveorgane, woraus die Pflanze beim Austreiben schöpft, zu betrachten; der Transpirationsstrom ersetzt im Sommer den Verlust. Pollenkörner, die keine Kaliumionen enthalten, können dennoch ihre Pollenschläuche auswachsen lassen. Weil hierbei jedoch dem Anschein nach keine Protoplasmazunahme stattfindet liefert dies keine Beweise wider die später zu erörternde Funktion des Kaliums. Die assimilierenden Wasserpflanzen scheiden keine Kaliumverbindungen aus. Die Lokalisation des Kaliums liefert durchaus keine Veranlassung eine spezielle Beteiligung dieses Elementes an die Kohlenstoffassimilation anzunehmen, die Hypothese, dass das Kalium besonders beim Aufbau des Protoplasmas an den Vegetationspunkten tätig ist, lässt sich mit der Lokalisation und den andern beobachteten Tatsachen gut vereinbaren. Die Funktion des Kaliums in den erwachsenen Blättern ist noch unbekannt, vielleicht spielt es eine Rolle beim Aufbau und Abbau des Eiweisses. Danebst hat das Kalium in den Vakuolen grosse Bedeutung für das Zustandekommen des Turgors.