Bei den Bastardierungsuntersuchungen der letzten Jahre sind mehrere Fälle beobachtet worden, wo das in der zweiten Generation auftretende Zahlenverhältnis der verschiedenen Formen nicht übereinstimmt mit dem nach der Mendelschen Regel zu erwartenden. Darunter gibt es sehr viele, wobei kein Grund vorliegt anzunehmen, dass die Regel nicht geltend sei und in der Mehrzahl dieser Fälle hat man dann auch die Ursachen der Abweichung nachweisen können. Dabei hat sich ergeben, dass diese Ursachen zweierlei Art sind. Erstens kann es sich handeln um Abweichungen, welche nur auftreten infolge von Fehlern oder unrichtigen Vorstellungen des Beobachters. Zweitens gibt es Fälle in welchen die Ursachen der Abweichungen in der Pflanze selbst liegen. Zu den ersteren gehören hauptsächlich die folgenden. 1. Es ist möglich, dass die Abweichung auftritt infolge einer zu geringen Anzahl von Beobachtungen. 2. Der Untersucher hat eine unrichtige Vorstellung von der Anzahl der Faktoren, welche den Unterschied zwischen den beiden P-Formen bedingt, so dass das von ihm erwartete Zahlenverhältnis falsch ist. 3. Es handelt sich um Merkmale, welche bei den verschiedenen Individuen nicht an demselben Zeitpunkt wahrzunehmen sind. Ist in diesem Falle die Zeit der Beobachtung zu kurz, so bekommt man unrichtige Resultate. 4. Der Beobachter, hat infolge einer bedeutenden fluktuierenden Variabilität der Merkmale die verschiedenen Phaenotypen nicht genügend scharf trennen können.