Bei meinen Untersuchungen über die Kreuzung verschiedener Varietäten von Linum usitatissimum L. beabsichtigte ich auch das Verhalten der Blütenfarbe zu studieren um die genotypische Zusammensetzung und den Zusammenhang der Varietäten in bezug auf dieses Merkmal zu bestimmen. Weil ich aber aus früher gemachten Beobachtungen wusste, dass mit der Farbe der Blüte andere Merkmale eng Zusammenhängen; nämlich die Farbe der Staubbeutel und die der Samen, die Beschaffenheit der Kronblätter, die mittlere Anzahl der Samen pro Frucht und die Keimungsfähigkeit der Samen, habe ich das Verhalten dieser Merkmale ebenfalls untersucht. Von den zahlreichen Varietäten von L. usitatissimum sind sechs zu den Versuchen benutzt worden und zwischen diesen wurden Kreuzungen ausgeführt. Eine dieser sechs Varietäten ist der gewöhnliche in der niederländischen Provinz Groningen aus russischen Samen kultivierte Lein. Die Blüte derselben ist ziemlich tief-blau gefärbt mit einem Stich ins violette und ein wenig dunkler als B. 1215: der Nagel des Kronblattes ist gelb, während die vom Nagel ausgehenden Adern fast rein blau sind und dunkler als die zwischen den Adern liegenden Teile der Spreite, d. h. als die Intervenia 3).