Vor mehr als zwanzig Jahren trat in einer Kultur vom Acker-Hahnenfuss, Ranunculus arvensis L. im botanischen Garten zu Groningen ein einziges ausserordentlich kleines Individuum auf. Ranunculus arvensis kommt als Unkraut auf den Äckern und Feldern, mit Vorliebe auf lehmigem Boden vor. Die Höhe ist eine sehr verschiedene. Auf fettem Boden oder zwischen anderen Gewächsen emporwachsend, kann diese Ranunculus-Spezies bis 60 cm hoch werden. Auf weniger fruchtbarem Boden ist die Höhe viel geringer. Die Kultur, worin die sehr kleine Pflanze vorkam, stand auf für Ranunculus arvensis sehr geeignetem Boden. Während die Höhe der etwa dreissig anderen Pflanzen zwischen 25 und 60 cm variierte, betrug dieselbe bei diesem einzigen Individuum nur 5. cm Taf. XIII zeigt links eine Pflanze von 50 cm Höhe, rechts die kleine. Die äusserst geringe Höhe dieser Pflanze könnte darauf hindeuten, dass dieselbe vielleicht nicht zur Art Ranunculus arvensis gehören würde, sondern ein Ranunculus pygmaeus Wahlenb. sein sollte. Die Individuen letzterer Spezies sind sehr klein und erreichen maximal eine Höhe von nur 7 cm. Obgleich die gefundene Pflanze in der Höhe mit Ranunculus pygmaeus übereinstimmte, unterschied sie sich von demselben in allen übrigen Merkmalen. Sie zeigte dagegen wohl die für Ranunculus arvensis charakteristischen Eigenschaften. Es handelte sich also zweifellos um ein zu dieser Spezies gehörendes Individuum. Nur die Früchte trugen nicht wie die Früchte von Ranunculus arvensis auf ihren Flächen und an den Rändern Stacheln, sondern waren beiderseits mit stumpfen Knötchen und an den Rändern mit stumpfen Zähnen besetzt. Die Pflanze gehörte also zu der selten im Freien vorkommenden Varietät von Ranunculus arvensis, welche als Ranunculus tuberculatus D.C., R. arvensis tuberculatus Koch und R. segatilis Kitaibel beschrieben worden ist. Auch unter den Pflanzen normaler Grösse derselben Kultur kamen Exemplare dieser Varietät vor.