Unsere Fundstelle liegt im Schweizer Jura, etwa 25 km südwestlich von Basel. Hier stiessen wir bei Grabungen an der Kante eines leicht geneigten Feldes gegen den steden Hang ganz unerwartet auf einen Silexabbau. Unter einer nahezu steinfreien Lehmdecke erschien grober Schutt des anstehenden Kalkes mit zerschlagenem Silex dazwischen. Von dieser Beobachtung ausgehend, gruben wir eine Flache von etwa 11 X 11 m frei und versuchten durch Sondiergraben die weitere Ausdehnung des Abbaus zu ermitteln (Abb. 1). Bis jetzt haben sich auf mehreren Kampagnen folgende Beobachtungen ergeben: Der Kalkstein gehort der Kimmeridge-Formation an. In seinem obersten Teil treten Silexknollen und Silexlagen unterschiedlicher Qualitat zumeist in verscheidenen Horizonten auf. Der ursprünglich massive Kalk ist durch tektonische Beanspruchung wahrend der Jurafaltung und dem Einbruch des Rheintalgrabens in sich stark mit Rissen durchsetzt. Die Oberflache ist durch die eozane Verwitterung reich an mit Lehm gefüllten Spaken. Die Schichten faken leicht bergwarts ein. Einst schauten die Silexlagen in den Schichtköpfen am Hang frei heraus. Hier hat der Mensch des Moustérien sein Rohmaterial entnommen, wie dies aus der reichen Freiland-Fundstelle oberhalb unseres Grabungsgebietes hervorgeht.1) Einen originalen mittelpalaolithischen Abbau konnten wir entgegen ursprünglicher Vermutung noch nicht mit Sicherheit nachweisen, weil der grosse Bergbau im Neolithikum diese frühen Spuren weitgehend zerstört hat.