Von der Werkgroep voor Tertiaire en Kwartaire Geologie wurde eine Bohrung gemacht in der Umgebung der Königsmühle in Dingden (Westfalen), zum Zweck die Mächtigkeit des Miocäns fest zu stellen, Beschreibung der Lithologie siehe Van den Bosch, p, 35 . Diese Bohrung hat eine Tiefe erreicht von 37,60 Meter unter Bodenoberfläche (M.u.B.) . Die Miocän/Oligocängrenze konnte festgestellt werden auf 14 M.u.B. Anderson (1964, p. 67) erwartet in diesem Gebiet eine Mächtigkeit von ungefähr 50 Meter, Durch Umwirkung des Chatt—Sedimentes während der Miocäntransgression haben die untersten Scheichten eine grüngraue Farbe angenommen. Von den Bohrproben wurde ein Teil zur Verfügung gestellt des Geologischen Landesamts in Krefeld für mikropaläontologische Untersuchung. Das Miocän hat genügend Material geliefert für die Untersuchung der Molluskenfaunen. Diskutiert worden die Bohrergehnisse einiger Bohrungen auf dem Gelände des Bauernhofes Stemerdink bei Winterswick. Die Untergrenze des Miocäns liegt hier ungefähr auf 19 M.u.B., darunter gibt es Septarienton (RUPEL). Im Profil konnten zwei Schichten nachgewiesen worden, welche sich unterscheiden in der Molluskenfauna. Von 10 his 12 M.u.B. liegt eine Schicht die sich ergab als Equivalent der Dingdener Feinsande in den Tagesaufschlüssen im Bachbett des Königsbaches, mit sehr häufig Limopsis aurita. An der Basis des Miocäns gibt es eine Fauna in welche Astarte radiata dominiert über Limopsis aurita und welche eine Reihe von Arten enthält die unbekannt oder sehr selten sind in den obengenannten Dingdener Feinsanden. Die Basisfauna war also auch zu erwarten im Miocänprofil von Dingden. Bei der Untersuchung der Bohrproben der Dingdener Bohrung wurde tatsächlich eine Schicht festgestellt, die bis in Einzelheiten der Basisschicht der Bohrung Stemerdink entspricht. Die Profile Stemerdink und Dingden lassen sich also korrelieren ! Zur Feststellung der Grenze zwischen beiden Schichten im Dingaener Miocänprofil wurden die Molluskenproben quantitativ untersucht. Zu diesem Zweck wurden von Proben grösser als 2 mm 500 bestimmt und der Anteil der einzelnen Arten jn der Fauna prozentual berechnet. (Für Einzelheiten dieser Methode siehe Cadee, 1966, p.20) Die Kurven 19 und 20 auf Tafel 3 zeigen die allgemeinen Faunamerkmale. Insgesamt wurden 187 Arten gefunden: 118 Gastropoda , 6 Scaphopoda und 63 Lamellibranchia. Die Indeterminata variieren von 0 bis 1,9%. Die Zahl der Arten verringert sich in den Proben etwas nach oben im Profil. Die Kurve von Astarte radiata zeigt eine scharfe Ubergang auf 8,50 M.u.B., auch. Limopsis aurita zeigt diese Grenze, aber weniger deutlich. In Tabelle 1 (p.46 ) sind die Arten erwähnt mit deutlichen Frequenzunterschieden in beiden Schichten. Tabelle 2 (p.46) enthält Arten die häufiger sind unter der 8.50 Metergrenze, die übrigen sind häufiger oberhalb dieser Grenze. Alle diese Arten zeigen einen mehr oder weniger allmählichen Übergang. Tabelle 3 (p.46) vorzeichnet Arten die in beiden Schichten keine wesentlichen Frequenzunterschieden zeigen. Siehe die Kurver auf Tafel 1 und 2. Zusammenfassend kan man sagen dass das Miocänprofil der Dingdener Bohrung zwei Schichten enthält? 14 M.u.B. bis etwa 8,50 M.u.B., und etwa 8,50 M.u.B. bis etwa 4 M.u.B. (Der Glimmerton ist in der Bohrung zwar anwesend, nämlich von etwa 4 M. u.B. his 1,65 M.u.B., jedoch konnte er mit Hilfe der Molluskenuntersuchung nicht nachgewiesen worden.) Der Übergang auf 8,50 Meter ist nicht scharf, sondern allmählich. In der Praxis kann aber die Grenze auf 8,50 M.u.B. gestellt werden; die Faunen sind dann einfach zu erkennen an der relativen Häufigkeit von Astarte radiata und Limopsis aurita. Eine Anzahl weniger häufige Arten konnte als charakteristisch für die Schicht unter 8,50 M angenommen werden (Siehe Tabelle 4, p.47). Die Schicht von 8,50 M bis etwa 4 M entspricht der Schicht von etwa 10 bis 12 M in Bohrung Stemerdink. Anderswo auf holländichem Gebiet wurde sie bis jetzt noch nicht nachgewiesen, ist aber an einigen Stellen zu erwarten. Die Schicht unter 8,50 M wurde mit Sicherheit nachgewiesen in der Bohrung Stemerdink bei Winterswick, Umgebung Bauernhof Ticheloven in Eibergen-Loo, Ziegeleigrube Wiegerink in Zwilbrock bei Eibergen und in De Giffel in Meddo bei Winterswick. Jedesmal bildet die Schicht die Basis dos Miocäns. Equivalenten der Dingdener Schichten (= Glimmerton) sind im holländischen Raum bis jetzt noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden; sie sind zu erwarten in Winterswijk (Stemerdink) und Zwilbrock (Eibergen). Genaue Korrelationen mit dem belgischen Miocän sind in diesem Stadium kaum möglich. Es wird aber bemerkt, dass eine Anzahl wichtige Arten aus der Basisschicht ebenfalls aus dem Anversien von Antwerpen gesammelt wurda (zum Beispiel: Astraea belgica). . Eine bio-stratigraphische Korrelation wäre also im Zukunft nicht ausgeschlossen.