Fossile Knochenfunde, die im Zuge der Schleppnetzfischerei vom Boden der Nordsee geborgen werden, sind der wissenschaftlichen Welt bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Wahrend der vergangenen Jahrzehnte entwickelte sich das Einbringen insbesondere pleistozäner Wirbeltierfunde geradezu explosionsartig, so dass man die südliche Nordsee inzwischen zu den quartärpaläontologisch fundreichsten Regionen Europas zählen darf. Vor allem in den Niederlanden entstanden große Sammlungen und ein schier unüberschaubares Schrifttum. Erstmals nun haben sich versierte Kenner und Sammler zusammengetan, um in einer schmucken Enzyklopädie zusammenfassend über die Nordseefunde zu berichten. Nach einleitenden technischen Erläuterungen zum Einsatz von Grundschleppnetzen und der Gewinnung des paläontologischen ”Beifanges” werden die wichtigsten Museums- und Privatsammlungen vorgestellt. Es wird deutlich, dass das Fundgut reichhaltig genug ist, um innerhalb der außerordentlich ambitionierten Sammeltätigkeit Subspezialisierungen zu ermöglichen, die sich in den Folgekapiteln widerspiegeln.