An der holländischen Küste bei Den Haag ziehen Buchfinken (Fringilla coelebs), , Stare (Sturnus vulgaris) usw. bei schönemWetter und Windstille nicht in die Nordsee, um sich nach England zu begeben, was sie bei schwachen Winden öfters tun. Die Ursache ist wahrscheinlich die fehlende Möglichheit, sich am Wind in orientieren. Am 17 Oktober 1965 wurde aber zum erstenmal bei Windstille ein guter Zug registriert. Es waren insbesondere Buchfinken und Stare, die sich in grosser Höhe bei bewölktem Himmel und Windstille in die Nordsee begaben. Dieser Zug kam aus dem Binnenland. Ein Teil der Vögel flog ziemlich niedrig in südwestlicher Richtung entlang der Küste. Ein andrer Teil zog recht hoch nach SW; wahrscheinlich waren diese schon im Binnenland hoch, also ohne Fernglas unsichtbar, in Normalrichtung gezogen. Die Ursache, dass sie nicht ins Meer zogen, bestand wohl darin, dass es in dieser Höhe zwar Wind gab, dass er aber nicht ganz konstant war. Der Himmel war total bewölkt mit Stratocumulus und Stratocumulus undulatus. Der Höhenwind kam aus NNE, bis NE, bis 2 B, so dass Windorientierung möglich war. Die Sonne war erst stundenlang nicht zu sehen, eine Sonnenorientierung ist also auszuschliessen. Gegen Mittag erschien erst die Sonne. Die Möglichkeit der Windorientierung wurde vom Verfasser so gedeutet, dass die Zügvögel nach Visierorientierung beim Abbrechen des Zuges am Vortage ihren Zug durch Anvisieren der vorher gewählten Fixpunkte begannen. Sie suchten dann wohl irgendwo im Binnenland, wenn die am Boden keinen Wind spürten, grosse Höhe auf. Unter den Wolken orientierten sie sich, so meint Verfasser, mit Hilfe des Windes (Vleugel 1959) nach den vielgestaltigen, meist wellenförmigen Stratocumuluswolken, wie sich dies in der Regel nach der Landschaft tun. Die Wolkenbasis lag meist auf 600-1000 m. Es ist wahrscheinlich, dass ein Teil der Vögel die Sonne kurz oder dann und wann gesehen hat. Aus diesem Grund flogen manche Vögel wohl niedrig, urn unter Benutzung von Fixpunkten auf der Erde mit Hilfe der Sonnenuhr ihre Normalrichtung zu verfolgen. Viele Vögel sind aber in die Höhe gegangen, weil die Sonnenorientierung wahrscheinlich unmöglich, ungenau und/oder zu schwierig war. Sie konnten sich wohl besser und leichter mit dem Wind nach den Wolken orientieren.