Bekanntlich finden sich hinter unseren Nordseeinseln ausgedehnte Sand- und Schlammbänke zwischen breiteren und schmäleren bis 10 und 20 m durch die kräftigen Ebbe- und Flutströmungen ausgetieften Rinnen und ebenso wie an den seichten Stellen bei den Küsten wächst das Seegras auf diesen Bänken bisweilen über sehr ausgedehnte Flächen. Größtenteils bilden jedoch diese Sand- und Schlammbänke des Wattenmeeres eine Wüste, fast ohne jede Vegetation, wo nur einige Lamellibranchiaten und Würmer sich ernähren und hin und wieder einige spärliche Algen an den im Schlamm versteckten leeren Mya-oder Cardiumschalen eine festere Grundlage finden. Der Boden der Nordsee mit Ausnahme der Steine ist, wie schon Reinke (1889) auffiel, im Gegensatz zu dem der Ostsee ganz und gar pflanzenlos, die kräftigen Ebbe- und Flutströmungen zerstören jede anfangende Ansiedelung von Pflanzen und ebenso wenig lassen die Strömungen in den Rinnen und auf den meisten Flächen des Wattenmeeres Pflanzen aufkommen. Vielleicht ist jedoch zu erwarten, daß diese Strömungen nach dem Verschluß der Zuidersee im Wattenmeere abnehmen werden und daß dadurch der Pflanzen wuchs sich ausbreiten wird.