1. Zwei Myzelien ohne gleiche Faktoren (O-Komb.) wachsen wie das haploide Myzel (OO-Komb.) selbst. Selten ist eine schwache Abstossung zu bemerken. Unter den durchgeführten Versuchsbedingungen besteht geringe Neigung zur haploiden Fruchtkörperbildung. 2. Zwei Myzelien mit ungleichen A-Faktoren (A-Komb.) hemmen einander. Bildung eines Mischmyzels. Geringe Neigung zur haploiden Fruchtkörperbildung. 3. Zwei Myzelien mit ungleichen B-Faktoren (B-Komb.) stossen einander ab. Es bildet sich kein Mischmyzel, solange der Nährboden keine Schranke setzt. Die Neigung zur haploiden Fruchtkörperbildung ist gesteigert. 4. Zwei Myzelien mit ungleichen A- und B-Faktoren (AB-Komb.) bilden zusammen ein diploides Myzel, das durch Habitus und Wachstumsgeschwindigkeit von dem haploiden Myzel zu unterscheiden ist. Regelmässige diploide Fruchtkörperbildung bei Temperaturen von 17—25°. 5. Die haploiden und diploiden Fruchtkörper sind schon äusserlich von einander zu unterscheiden. 6. Die Fruchtkörper der A- und B-Kombinationen bilden Sporen zweier Geschlechtsgruppen und zwar diejenige der Eltern. 7. Diese Fruchtkörper (6) sind als haploid zu bezeichnen und als eine Art haploide Chimären aufzufassen. 8. In Viel- und Zweisporkulturen, die Myzelien mit einem gemeinsamen Faktor enthalten, trat öfters abnorme Schnallenbildung ein. Diese schnallenbildenden Myzelien Zeigten nie normalen diploiden Habitus und bildeten niemals diploide Fruchtkörper. Eine Entscheidung der Frage, wie diese Schnallenbildung zustande kommt, ist noch nicht möglich. Am Ende dieser Arbeit sei es mir gestattet, Herrn Professor Dr. F. A. F. C. Went, in dessen Institut diese Arbeit ausgeführt wurde, meinen herzlichsten Dank für sein stetiges Interesse und seine lehrreiche Kritik auszusprechen.