Es gibt eine ganze Reihe Gräser mit geschlossener Blattscheide, Bei anderen aber sind die Ränder der Scheide frei und in diesem Falle greifen sie so über einander hin, dass bei den aufeinander folgenden Blättern abwechselnd der rechte Saum den linken und der linke den rechten umfasst. Wird der Stengel so gehalten, dass die eine Blattzeile sich zur linken, die andere sich zur rechten Seite des Beobachters befindet, so sind die deckenden Ränder der Blattscheiden ihm entweder alle zugewendet oder sie sind alle auf der Hinterseite für ihn verborgen. Dieser Unterschied zwischen Bauch- und Rückenseite wird in manchem Falle noch weiter akzentuiert durch Eigentümlichkeiten in der Grösse und der Form der Ohrchen an der Grenze von Blattscheide und Spreite. Sehr deutlich tritt sie auch in der Knospenlage hervor. Die Spreite ist nämlich imselben Sinne wie die Scheide, aber viel stärker eingerollt, also auch abwechselnd rechts und links; die übergreifende Hälfte ist dabei meist etwas breiter. Dass aber auch bei den Gräsern mit geschlossener Scheide und duplicativer Knospenlage die Stengel dorsiventral sind, zeigt sich, wenn die Achselknospen mit in Betracht gezogen werden. Die ersten Blätter der Seitensprosse liegen bei allen Gräsern sämmtlich auf derselben Seite der Hauptachse.