Unter den Hölzern der Dikotylen gibt es bekanntlich mehrere mit sogenanntem stockwerkartigem Aufbau (Etagenbau). Bei diesen Hölzern sind, wie der Name schon besagt, die Elemente, wie Gefässglieder, Libriformfasern, Holzparenchymfasern, Ersatzfasern und Markstrahlen alle oder zum Teil mehr oder weniger deutlich in horizontalen Schichten angeordnet. Dass das Holz in dieser Weise schichtweise aufgebaut ist, ist eine direkte Folge einer entsprechenden Anordnung der Kambiumelemente, und wie bei den Hölzern so kann auch schon beim Kambium der Typus ganz verschieden stark ausgeprägt sein. Es kommt hinzu, dass sich bei der Bildung des Holzes aus dem Kambium allerhand störende Umstände geltend machen können, unter welchen das gleitende Wachstum wohl an erster Stelle zu nennen wäre. So ist es kaum verwunderlich dass sogar verschiedene Holzmuster derselben Art in dieser Hinsicht die schroffsten Unterschiede aufweisen können, wie auch meine Untersuchungen an zahlreichen vorwiegend tropischen Holzarten zur Genüge dargetan haben. Schon von der allerersten Species meiner javanischen Hölzer, bei welcher ich den stockwerkartigen Aufbau antraf, (Hibiscus tiliaceus), zeigten die vier untersuchten Muster diese An-Ordnung mit verschiedener Deutlichkeitx) und auch die vier untersuchten Hibiscusarten gingen in dieser Hinsicht recht weit aus einander 2). Auch das grosse Genus Ficus, aus welchem ich neulich 43 javanische Species und Varietäten beschrieb, zeigt in seinem durchweg sehr gleichförmigen Holz den stockwerkartigen Aufbau mit sehr verschiedener Deutlichkeit und bei vielen Hölzern dieses Genus bleibt er, falls vorhanden, beschränkt auf eine mehr oder weniger deutliche Querschichtung der Holzparenchymfasern 3). Ja, es gibt kaum eine nicht allzukleine Familie, deren Genera alle und in sämtlichen Species den stockwerkartigen Bau aufweisen. Über ähnliche Erfahrungen berichtet Record in Storied or Tier-like structure of certain dicotyledonous Woods, Bull, of the Torrey Bot. Club, Vol. 46, 1919, 258. Nach dem Gesagten wird es klar sein, dass man dem Vorhandensein oder Fehlen der Querschichtung an sich kaum irgend einen systematischen Wert beilegen kann.