Für denjenigen, der die Blattstellungslehre durch eigene Beobachtungen weiter ausbilden will, liegt es nicht sehr nahe, dazu Beobachtungen an verästelten Baumfarnen zu einem seiner ersten Themen zu wählen. Denn einerseits sind verästelte Baumfarne bekanntlich selten und schwer zu beschaffen, andererseits ist der Zusammenhang zwischen Blattstellung und Verästelung kein sehr inniger; bei den Farnen ist sogar die Beziehung zwischen den beiden genannten Erscheinungen noch keineswegs allgemein erkannt. Dass ich diesen zweiten Beitrag dennoch den verästelten Baumfarnen widme, bedarf daher einiger Rechtfertigung. Durch Untersuchungen über die Stammesbildung und Verästelung der monokotylen Bäume war schon seit mehreren Jahren meine Aufmerksamkeit ebenfalls auf die Verästelung der in mancher Hinsicht analogen Baumfarne gerichtet. Die Schwierigkeiten, welche der Verästelung bei den Baumfarnen entgegen stehen, sind dieselben, die sich bei den Monokotylen finden J); ich habe früher schon beschrieben, wie sie bei einigen Baumfarnen in eigentümlicher Weise durch die Bildung von Luftwurzeln umgeben werden 2).