Als ich neulich während einer Exkursion in der Mangrove bei Belawan (Sumatra's Ostküste) eine kurze Rast hielt im Schatten eines kleinen Exemplares von Rhizophora conjugata, machte mich mein eingeborener Präparator aufmerksam auf die abnormale Frucht, welche in Fig. 1 abgebildet ist. Bei weiterem Suchen gelang es mir dann noch zwei ähnliche Früchte zu finden. Wie aus der beigegebenen Abbildung ersichtlich ist, handelt es sich um Früchte woraus zwei Hypocotylen herausstecken statt, wie es normalerweise der Fall ist, nur ein Hypocotyl. Da diese Anomalie, wie mir Herr Dr. Beumee, der sich auf meine Bitte freundlichst bemüht hat die in der Buitenzorger Bibliothek vorhandene teratologische Literatur darauf durchzusehen, brieflich mitteilte, bisher noch nicht beobachtet wurde, will ich sie hier etwas ausführlicher beschreiben. Der halbunterständige Fruchtnoten von Rhizophora conjugata ist zweifächerig, jedes Fach enthält zwei gipfelständige Samenknospen; während jedoch von den insgesammt 4 Samenknospen normalerweise nur eine sich weiterentwickelt — die übrigen Samenknospen obliterieren —, haben sich in den 3 abnormalen Früchten jedesmal 2 Samenknospen weiterentwickelt, sodass jede Frucht zwei Hypocotylen besitzt. Ob nun beide Samenknospen aus einem Fach des Fruchtknotens zur Weiterentwicklung gelangten, oder aus jedem Fach je eine Samenknospe ausgewachsen ist, lässt sich nicht mehr entscheiden. Auch wäre eventuell noch an Polyembryonie zu denken, aber keinesfalls beruht die Anomalie, wie man meinen könnte, auf einer Bifurkation des (normalen) Hypocotyls (vergl. Fig. 2).