In seiner sehr reizvollen Arbeit „Praktikum der Zell- und Gewebephysiologie der Pflanze”, Berlin 1935, beschreibt S. Strugger als „Versuch 44” ein Experiment, mit welchem man die „Dauerzone” der sich noch entwickelnden Blätter von Helodea densa von dem wachsenden Teil jener Blätter unterscheiden kann. In diesem Versuch legte Strugger die Blätter während 4 bis j Std. in eine Lösung von Neutralrot 1 : 1000. Es ergab sich, dass der erwachsene Teil des Blattes gefärbt wurde, während das jüngere Gewebe ungefärbt blieb. Bei sehr jungen Blättern wurde nichts oder nur die Spitze des Blättchens gefärbt, bei älteren war der gefärbte Teil grösser und bei erwachsenen Blättern blieb nurmehr ein schmaler basaler Streifen ungefärbt. Strugger spricht bei der Beschreibung des Experimentes ausschliesslich von „Farbstoffspeicherung”, und er wird auch wohl nur eine Farbstoffaufnahme durch die Zellflüssigkeit des gefärbten Blatteiles beobachtet haben. Dies ergibt sich auch aus der Erklärung seiner Ergebnisse, worin er die beobachtete Farbstoffaufnahme einer „Vitalfärbung” der älteren Zellen zuschreibt und sich vorstellt, dass die Protoplasten der Zellen, welche sich noch in „Streckung” befinden, „normalerweise” nicht für den Farbstoff permeabel sind. Das Auftreten von gefärbten Zellen In der Nähe einer Stichwunde in einem normalerweise nicht färbbaren Teil eines Blattes und eine gleichartige Wirkung bei Erwärmen schreibt Strugger — in Übereinstimmung mit seiner oben erwähnten Erklärung — einer erhöhten Permeabilität nach der Behandlung zu. Auch sieht er eine Bestätigung dieser Auffassung beim Plasmolysieren mit einer Lösung von 1 mol Ureum in der verschiedenen Form der Plasmolyse (konvex oder konkav) in alten und jugendlichen Blatteilen.