1925
Der Zusammenhang zwischen den Chromosomen und Mutationen bei Oenothera Lamarckiana
Publication
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Recueil des travaux botaniques néerlandais , Volume 22 - Issue 1/2 p. 173- 261
Seitdem Hugo de Vries im Jahre 1886 seine Kulturversuche mit O. Lamarckiana anfing, um das Verhalten dieser Pflanze als experimentellen Beweis für seine Mutationstheorie zu benutzen, ist über das Genus Oenothera sehr viel Literatur erschienen. Während de Vries anfangs hauptsächlich Beschreibungen neu entstandener Mutationen lieferte, unternahm er später auch Forschungen über Kreuzungen, wodurch die gametische Struktur der Oenotheren entdeckt wurde. Zahlreiche andere Forscher, namentlich Gates, Geerts, Bartlett, Shull, Renner und andere haben nach dieser Richtung hin weiter gearbeitet. Während de Vries O. Lamarckiana, die Pflanze, auf welche sich das Oenotheraproblem gründet, noch immer als eine reine Art betrachtet, treten einige Forscher dieser Ansicht entgegen und meinen, dass die O. Lamarckiana als ein Bastard anzusehen sei. Besonders Renner ist es, der diese Ansicht weiter ausgeführt und auch auf die andern Oenotheraarten übertragen hat. Nach ihm sind alle Oenotheren, ausgenommen die Arten, die ausschliesslich fertilen Pollen haben, Bastarde sehr besonderer Natur. In seiner Komplextheorie verkündet er, dass die betreffenden Arten je aus 2 Komplexen oder Gruppen von Eigenschaften aufgebaut sind, die den ursprünglichen Elterntypen entstammen. Diese Komplexe haben sich jedoch im Laufe der Zeit durch das Auftreten neuer Eigenschaften im Bastard so verändert, dass sie nicht mehr imstande sind, die Elterntypen wieder hervorzubringen. Statt dessen finden wir bei einigen Oenotheren einen gewissen Prozentsatz toter Samen. Weiter werden die Mutanten der Oenotheren von Renner als durch Chromosomenvermehrung, gepaart mit Komplexveränderung, entstandene Formen aufgefasst.
| Additional Metadata | |
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| Recueil des travaux botaniques néerlandais | |
| CC BY 3.0 NL ("Naamsvermelding") | |
| Organisation | Koninklijke Nederlandse Botanische Vereniging |
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K. Boedijn. (1925). Der Zusammenhang zwischen den Chromosomen und Mutationen bei Oenothera Lamarckiana. Recueil des travaux botaniques néerlandais, 22(1/2), 173–261. |
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