1928
Die Verbreitung der Rafflesiaceengattung Mitrastemon
Publication
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Recueil des travaux botaniques néerlandais , Volume 25A - Issue 1 p. 203- 207
Als Makino diese Gattung im Jahre 1909 J) beschrieb, reihte er sie in die Familie der Rafflesiaceae ein. Im Jahre 19112) kam er hierauf zurück und errichtete für die Gattung eine selbständige Familie, nämlich die der Mitrastemoneae. Diese Familie sollte nach ihm als einzige aus der Reihe der Mitrastemonales verwandt sein mit der Reihe der Nepenthales. Hayata bewies aber in einer gründlichen Abhandlung die viel engere Verwandtschaft von Mitrastemon mit den Rafflesiaceae und rechnete die Gattung als einen besonderen Tribus der Mitrastemoneae wieder zu der oben erwähnten Familie. Bis vor kurzem bestand diese merkwürdige Gattung nur aus zwei bekannten Arten, nämlich M. Yamamotoi Makino und M. Kawa-Sasakii Hayata. Neuerdings ist auch noch eine dritte Art bekannt geworden, nämlich die M. Kanehirai, durch Yamamoto im Jahre 19253) als „spezies nova” beschrieben und nach dem Finder benannt. Alle drei Arten leben- auf die typische Weise der Rafflesia’s parasitär auf den Wurzeln anderer Pflanzen und sind einander auch morphologisch sehr ähnlich. Mit Recht sagt Hayata von dieser Gattung in seiner Abhandlung über M. Kawa-Sasakii l): „The last I may here mention is a flowering plant which is perhaps by far the most interesting of all the Formosan plants at present known to us.” Es sind chlorophyllfreie, nur einige Zentimeter grosse, aufrechtstehende Pflanzen, die halb unter und halb über dem Boden leben und gleich den echten Rafflesia’s im dunklen Urwald wachsen. Sie bestehen hauptsächlich aus einem kurzen, unverzweigten, fleischigen Stengel, der in einer einzigen Blüte endigt und rund herum kurze, harte, schuppenförmige Blätter trägt. Das augenfälligste Kennzeichen von Mitrastemon ist das haubenförmige Androeceum, von dem ein kreisförmiger Teil am oberen konischen Ende den Pollen bildet. Einige Zeit nach dem Öffnen der Blüte wird diese Haube wie ein Ganzes abgestossen und dadurch kommt die knopfförmige Narbe, die vorher unter dieser Haube verborgen war, zur Bestäubung frei (s. Taf. X u. XI).
| Additional Metadata | |
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| Recueil des travaux botaniques néerlandais | |
| CC BY 3.0 NL ("Naamsvermelding") | |
| Organisation | Koninklijke Nederlandse Botanische Vereniging |
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S.C.J. Jochems. (1928). Die Verbreitung der Rafflesiaceengattung Mitrastemon. Recueil des travaux botaniques néerlandais, 25A(1), 203–207. |
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