Die Resultate können folgendermassen kurz zusammengefasst werden. Bei den Phanerogamen kommen sehr verschiedene Chromogene vor, nur bei den Salicaceae ist Catechol der Mutterstoff des schwarzen Pigmentes. Bei Chloroformeinwirkung erfolgt diese Pigmentbildung, sowie die Produktion aromatischer Stoffe und ätherischer Öle, nur bei Nekrobiose, wenn die Gewebe getötet, die Enzyme unzerstört sind. Nicht eine mehr intensive Enzymwirkung unterm Einfluss des Anästhetikums, sondern eine nur beim Zellentode auftretende, völlige Permeabilität der Hautschicht des Protoplasmas, ist die Veranlassung zu diesen Prozessen. Die letale Einwirkungszeit für gesättigten Chloroformdampf ist bei 11—12° C. für empfindliche Objekte wie Keim wurzeln von Triticum vulgaris Vill und Pisum sativum L., für etiolierte Schösslinge von Salix purpurea L. Solanum tuberosum L., Parenchymgewebe der Rübe 15—60 Sekunden; für die Epidermis der Magnolia-Blumenblätter sogar < 5 Sekunden; für weniger empfindliche Objekte wie die erwachsenen Blätter von Aucuba japonica Thb. und Prunus laurocerasus L. 1—2 Minuten. Die Zeit ist sehr vom Wasserreichtum der Gewebe abhängig, lufttrockne Samen von Pisum sativum und Triticum vulgare haben nach einer Einwirkungszeit von mehr als 240 Stunden ihre Keimkraft nicht eingebüsst. Die Giftwirkung verschieden konzentrierter Chloroform- dämpfe kann bei einer selben -Temperatur für etiolierte Schösslinge von Salix purpurea und Wurzelparenchym von Beta vulgaris durch die von Wo. Ostwald benutzte Giftigkeitsisotherme -- = kc? vorgestellt werden. Die Werte für p liegen zwischen 1,90 und 1,96; es ist also bei der Grösse dieses Wertes fraglich, ob der Vorgang als ein Adsorptionsprozess betrachtet werden kann. Wir können sagen, dass die letale Einwirkungszeit der Schnelligkeit der Prozesse, die den Tod verursachen, umgekehrt proportional, und die Schnelligkeit dieser letalen Prozesse deshalb annäherend dem Quadrate des Chloroformdampftension proportional ist. Der wirkliche Temperaturkoeffizient dieser letalen Prozesse liegt zwischen 1,13 und 1,21, welche Tatsache sehr wahrscheinlich auf eine Diffusionsgeschwindigkeit hindeutet. Wir können deshalb sagen, dass dem Anschein nach eine Reaktion in einem heterogenen System vorliegt, bei welcher die Geschwindigkeit der eventuellen chemischen Reaktionen zu vernachlässigen ist, weil nur der langsamere Diffusionsvorgang den Prozess beherrscht. Mit der Auffassung der, die relative Irapermeabilität des lebenden Protoplasten regulierende, Hautschicht als ein Emulsionskolloid lässt sich dies ganz gut vereinbaren. Fasst man die soviel komplizierteren Prozesse der bei Nekrobiose auftretenden Braun- und Schwarzfärbung bei Magnolia-Blumenblättern und etiolierten Salix-Schösslingen als ein Ganzes auf, so findet man für p viel kleinere (resp. 1,27 und 1,16), für die Temperaturkoeffizienten grössere Werte + 1,5. Der letzte und zeitlich längere Teil dieser komplizierten Prozesse ist nl. ein enzymatischer, bei welchen Prozessen bekanntlich im Allgemeinen grössere Temperaturkoefflzienten beobachtet werden.