Hannover, 13. September 2003, Abfahrt 5.30 Uhr: Siebe, Beutel, Buddelklamotten und Picknickkorb sind sicher verstaut, fünfhoffhungsvolle Sammler drangen zumAufbruch – und los gehts. Die Fahrt vergeht wie im Flug mit alten Geschichten, Vorfreude auf den Tag und Spekulationen über die zu erwartenden Funde. 15 km vor Miste sind die Slral.ien gespiekt mit versteckten Blitzem. Das Tempo wird gedrosselt, aber wir liegen noch sehr gut in der Zeit. Miste ist gröBer als erwartet, doch wir linden den Mistensesteenweg, Treflipunkt für diesen Morgen, schnell. Rauf auf den Parkplatz, beim Penningmeester melden und Ausschau halten nach bekannten Gesichtem: Christiaan Hoedemakers wird gesichtet, eifrig mit einigen Haigebissen hantierend (Otholiten konnte man auf die Entfernung nicht entdecken), Stef Mermuys, von dem wir uns gerade noch in Bordeaux verabschiedet batten, und Ludwig Kopp, der Grabungskollege aus alten Twistringer Tagen. Doch wo sind die alten Weggefahrten, auf die wir uns auch so geffeut batten? Z. B. Gerhard G., der nervöse Deutsche, oder Jaap v.d. V., von dem wir unseren Nachwuchssammlem die besten ‘Gangstergeschichten’ erzahlen konnten und Freddy v. N., Vorbild und Meister? Keiner da beim Klassentreffen. Sehr schade. Dann kam die' erste Überraschung des Tages: statt Wohnwagen und Coffee-Shop deutsche Organisationsgründlichkeit mit prazisen Anweisungen, Berechtigungsschein an der Windschutzscheibe und zugewiesenen Parkplatzen an der Grabungsstelle. Ein kurzer Bliek auf die Sammelstelle, aha, das bereitliegende Material ist vielversprechend. Jetzt schnell umziehen und los gehts. Doch vorher werfen wir noch einen Bliek auf die Konkurrenz: einige machen auf ganz hart. Heute steekt das Überlebensmesser in der Gürteltasche, wo sonst das Handy piept. Endlich mal wieder nicht nur Sammler, sondem auch Jager sein. “Locker bleiben”, möchte man noch rufen, doch schon kommen wir zur Sache, der eigenen Jagdtrieb greift. Die ersten Siebe klatschen übervoll ins Wasser. Ungeduldig wird das Gewirr von Schalen und Bruchstücken beaugt. Halt, da war doch was: eine Morum cythara, gleich noch eine groBe Trigonostoma planispirum (oder vielleicht doch mistense?) und als Zugabe ein kompletter Hexanchus primigenius-Zahn – so kann es weitergehen!