Herrmann Felix Paul Ehrmann wurde am 21. Dezember 1868 in Leipzig geboren. Dort besuchte er die Realschule, an der Dr. Heinrich Simroth den Unterricht in Naturkunde erteilte. Sein Interesse für dieses Fach erwarb ihm die Freundschaft und den geistig fördernden Verkehr mit diesem genialen Zoologen; durch ihn wurde er auf die Malakologie hingelenkt, und er blieb sein ferneres Leben hindurch stets in anregendem Gedankenaustausch mit ihm. Da Ehrmanns äussere Lage es ihm nicht gestattete, sich sofort dem Studium zu widmen, ergriff er den Lehrerberuf, um auf diesem Wege dem Ziel näher zu kommen. So bildete er sich als Schulamtsanwärter auf dem Lehrerseminar II in Grimma in Sachsen aus; 1888 erhielt er eine Stelle an der Taubstummenanstalt in Leipzig, später, von 1901—1931, wirkte er als Oberlehrer und Studienrat an einer Höheren Mädchenschule, auch in Leipzig. Seit 1925 hatte er auch noch ein Lektorat inne an der Biologischen Abteilung des praktischpädagogischen Instituts der Universität. 1934 wurde ihm der Titel Dr. phil. hon. causa verliehen. Neben seinem Lehramt fand Ehrmann Zeit um Zoologie, Botanik, Erdkunde, Pädagogik zu studieren — eine erstaunliche Leistung für jemand, der einen tagfüllenden Beruf ausübt. Durch Vermittlung des damaligen Ordinarius für Zoologie, Prof. Rudolf Leuckart, wurde Ehrmann im Jahre 1894 der sächsische Arbeitsplatz an der Zoologischen Station in Neapel verliehen. Von 1899 an war er Jahre lang mit tätig an der Sichtung der Ausbeute der ”Valdivia”, welche in den Jahren 1898—1899 eine Expedition im Atlantischen, Indischen und Antarktischen Ozean gemacht hatte. Jeder, der einmal das Material einer grossen Expedition mit sortieren half, weiss, welche Leistung an Geduld, Genauigkeit, Formenkenntnis, Gedächtenis u.s.w. solche Arbeit erfordert. Aus dieser Zeit stammt seine einzige nicht-malakologische Arbeit (Nr. 4).
Additional Metadata | |
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Basteria | |
CC BY-NC 4.0 NL ("Naamsvermelding-NietCommercieel") | |
Organisation | Nederlandse Malacologische Vereniging |
T. van Benthem Jutting. (1938). In Memoriam Paul Ehrmann. Basteria, 3(1), 1–4. |