Vorliegende Darstellung will die Aufmerksamkeit auf eine interessante Nacktschneckengruppe lenken, die zuerst im holländischen Ostindien entdeckt wurde. Zweifelsohne hat sie dort noch unbekannte Vertreter in sowohl Gattungen als Arten und verdient daher, in der Natur aufgesucht und näher studiert zu werden. Sie verdient umsomehr eine Darstellung und Erörterung, als sie auch den Fachmännern noch ziemlich unbekannt geblieben ist. Unsere Bekanntschaft mit den betreffenden Schnecken datiert sich vom Jahre 1895, als der hervorragende dänische Anatom und Malakologe Prof. Rudolph Bergh eine neue Nacktschnecke aus der Ordnung der Nudibranchen beschrieb, die aus einer Flussmündung bei Bari auf der Insel Flores stammte. Das Tier, in drei Individuen von Prof. Max Weber (1889) gesammelt, erhielt den Namen Hedyle weberi (Fig. 1—4). Es war 30 mm lang und zeigte die Eigentümlichkeit, dass ihr flacher Eingeweidesack frei vom Fusse nach hinten vorragte, eine Erscheinung, die unter den Nudibranchen ganz vereinzelt dasteht, da bei diesen der Eingeweidesack immer der Länge nach mit dem Fuss verwachsen ist. Bergh’s Abbildung (Fig. 3) wurde in Lang’s Lehrbuch der Vergleichenden Anatomie (Hescheler’s Bearbeitung, 1900, S. 171, Fig. 174) wiedergegeben; das eigentümliche Tier ist aber fortlaufend rätselhaft geblieben.