1. Im Jahre 1929 stellte Thiele (Handb. syst. Weichtierk., S. 307; vgl. Wenz, Gastr., 5, 1941, S. 1154, Fig. 3280) die Gruppe Eosipho auf; Genotypus ist die einzige bisjetzt bekannte rezente Art E. smithi (Schepman) aus dem Celebesmeer, (u.a.?) in erheblicher Tiefe lebend (etwa —1200 m): Schepman, 1911, S. 300, Taf. 19, Fig. 6, Taf. 23, Fig. 11: „Chrysodomus (Sipho)”. Die Benennung dieser Gruppe könnte daraufhinweisen, dass Thiele E. smithi als Glied einer „primitiven” Gruppe auffasste, von der ich vor etwa einem Jahr eine andere Art aus dem faunistisch merkwürdigen Oberoligocän der Insel Buton (S. E. Celebes) kennen lernte; aus diesen Ablagerungen hat Martin zweimal (1933,1935) Mollusken beschrieben. Anschliessend bearbeitete ich eine reiche Fauna aus den gleichen Asphaltgesteinen, deren faunistisch wichtige Charaktere Martin ausdrücklich hervorgehoben hat; ich selbst konnte seine Folgerungen an Hand des neueren Materials vollkommen bestätigen und ergänzen (die Eosipho-Art wurde als E. asphaltodes spec. nov. in meiner Arbeit beschrieben, die in kurzem erscheinen wird: Leidsche Geol. Meded., Bd. 13, das., Taf. 28, Fig. 62-63). Betrachtet man von der jetzt aus 86 (früher 35) Arten bestehenden Molluskenfauna Butons, die einen stark endemischen Charakter aufweist, den Zusammenhang mit anderen Faunen, so gelangt man bald zu dem Schluss, dass beinahe ausschliesslich Beziehungen zwischen einigen wenigen Arten dieser und Elementen anderer, und zwar hauptsächlich neogener Faunen nahegelegener Gebiete bestehen; dies haben schon a.a.O. Martin sowohl wie ich hinsichtlich gewisser Arten oder Gattungen (bezw. Untergruppen) betont. Die Oligocän-Fauna von Buton stellt ein Glied einer sich autochthon entwickelnden Fauna dar, die sich, nach Verwandtschaft betrachtet, in jüngeren Perioden in nur sehr beschränktem Maasse verbreitete: für gewisse Arten lagen bisjetzt nur nahe Verwandte vor aus dem Jungneogen von Timor (und Nias); diese Fauna und jene von Ceram weisen ebenfalls teilweise autochthone Charaktere auf (und dabei Verbindungen mit dem Oligocän Butons); aus ihnen greifen die Arten, einige indische „Kosmopolite” dargelassen, nur zum Teil auf andere faunistische Bezirke des indischen Archipels über. In diesem Verbande muss auch Ootoma hervorgehoben werden, eine Gruppe, welche 1931 von Frl. Koperberg für eigentümliche Arten aus dem Neogen von Timor und Nias aufgestellt wurde; diese Gruppe ist m.E. sehr nahe verwandt mit Eosipho; diese Beziehung wurde von Koperberg und Martin aber verkannt, indem Koperberg Ootoma zu den Turridae (= Pleurotomidae) zählte, und Martin, der eine Art dieser Formengruppe aus dem butonschen Oligocän beschrieb, Ootoma als Synonym von Cominella betrachtete. Wenz (Gastropoda, 5) behandelte Ootoma ebenfalls nicht bei den Sipho-artigen Buccinidae. Ich habe diesen nahen Zusammenhang a.a.O. auseinandergesetzt und verweise auf jene Arbeit, um Wiederholung zu vermeiden.