Die Molluskenfauna des Belgischen Anversiens ist von M. Glibert in drei wichtigen Veröffentlichungen monographisch bearbeitet worden (Glibert, 1945, 1952, 1954). Das Material in den Sammlungen des Institut Royal des Sciences naturelles de Belgique in Brüssel, auf welchem diese Arbeiten gegründet sind, wurde von mehreren Privatsammlern zusammen gebracht. Die Sammlung P.H. Nyst (etwa 1870) bildet davon einen wichtigen Bestandteil. Auch hat das Institut eigene Sammeltätigkeit entwickelt. In seinen Arbeiten nennt Glibert im Ganzen 96 Lamellibranchia und 147 Gastropoda aus dem Anversien (Sande von Edeghem und Sande von Antwerpen). Das Deurnien galt damals noch als Pliocän. Einige Jahre später gibt er in seinem “Tableau stratigraphique...” (Glibert, 1958) eine Uebersicht von u.a. den miocänen Arten, in der neue Erkenntnisse bekanntgegeben wurden und in der die Nomenklatur eingehend revidiert wurde. In dieser Liste wird eine Anzahl früher erwähnte Arten nicht mehr aufgenommen, weil sie als Synonym erkannt wurden (Nucula jeffreysi, Astarte gracilis, Thapsiella costulata, Vermetus arenarius). Zwei Arten haben sich ergeben als nicht aus dem Anversien stammend (Mytilus edulis und Astarte waeli). Globularia cf. compressa ist zu streichen wegen falscher Fundortsangabe. Eine Anzahl nur generisch bestimmte Arten wird nicht wiederholt, obwohl ihre Herkunft aus dem Miocän nicht verneint wird (Leda spec., Lepton spec., Ensis spec., Seila aff. trilineata). Circulus praecedens wird offenbar irrtümlich nicht mehr genannt. Insgesamt gibt es also 236 Arten. Im gleichen Aufsatz erwähnt er aber auch einige für das belgische Miocän neue Arten (Pteria phalaenacea, Gregariella barbatella, Pecten praebenedictus, Astarte obliquata, Cardita a.aculeata, Venus pseudoturgida, Poromya granulata). Schliesslich ist also mit 243 Arten aus dem Anversien zu rechnen. Aus dem Deurnien (Sande von Deurne mit Chlamys clavata und Terebratula maxima) werden von Glibert in der gleichen Arbeit 80 Arten genannt. Wie bekannt ist das Deurnien seit dem 2. Symposium zur Stratigraphie des Neogens im Nordseebecken in Gent, 1961, in das Miocän zu stellen (“Oberes Miocän”).

Basteria

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Nederlandse Malacologische Vereniging

A.W. Janssen, & D. van der Mark. (1969). Ueber einige zu Unrecht aus dem belgischen Miocän erwähnte Mollusken (Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna des jüngeren Tertiärs im Nordseebecken, 3). Basteria, 33(1/4), 57–61.