Nordsieck (1962) beschreibt in einer ausführlichen Arbeit die Chondrinen der Südalpen. Bezüglich der Chondrina bergomensis (Küster, 1850) zeigten sich bei einer Population, gefunden im April 1984 nördlich von Bergamo (Westseite Ponteranica, etwa 400 m ü. N. N.), die folgenden zusätzlichen Merkmale. Vom äusseren Erscheinungsbild her, mit der hellhornbraunen Färbung, der regelmässigen Rippung und der schlanken Gestalt entspricht sie der Beschreibung. Jedoch zeigten in der Mündungsarmatur von den 50 Exemplaren alle, bis auf vier Stück, eine Basalis, die von Nordsieck (1962) nicht erwähnt wird. Sie ist schwach und dentikelartig ausgebildet, ins Mündungsinnere gelegt, etwa in Höhe der Knötchen der Palatalfalten, zum Teil reduziert auf ein kleines helles punktförmiges Knötchen, zum Teil auch faltenartig ausgebildet, jedoch in zwei Teilen, wobei der proximale Teil dentikelartig, der distale Teil in Form einer zarten Leiste erscheint. Bei zwei Exemplaren tritt zusätzlich zur kräftig ausgebildeten Basalis noch eine schwache, aber deutliche zweite Infracolumellaris auf. Heisst es in der Beschreibung (S. 12) “Suprapalatalis fehlt völlig”, so zeigen vier Exemplare dieser Population eine, bis auf ein kleines Knötchen reduzierte Suprapalatalis in enger Nachbarschaft zur Palatalis superior.